Justinus Kerner wurde
am 18.9. 1786 als sechstes und jüngste Kind eines Oberamtmanns
in Ludwigsburg (Württemberg) geboren. Seine Kindheit verlebte er
im Kloster Maulbronn. Nach dem Tod des Vaters siedelte er 1799
mit seiner Mutter wieder nach Ludwigsburg um, wo er zunächst
eine Schreinerlehre und anschließend eine kaufmännische Lehre
absolvierte. Freunde ermöglichsten ihm, 1804 bis 1808 Medizin in
Tübingen zu studieren.
Hier pflegte er Umgang mit einem Kreis von Freunden der
romantischen Dichtung, unter ihnen Uhland, Karl Mayer, Heinrich
Köstlin, Gustav Schwab und Varnhagen von Ense. Er schließt
seine medizinischen Studien, während denen er auch den geistig
umnachteten Hölderlin betreute, mit der Promation ab. 1810
eröffnet er eine eigene Praxis.
Seine ersten Gedichte veröffentlichte Kerner 1807/08 in Leo von
Seckendorfs »Musenalmanachen« und in
Arnims »Zeitung für Einsiedler«.
Eine Bildungsreise führte ihn im Frühjahr 1809 nach Hamburg,
von dort aus besuchte er Fouqué und Chamisso in Berlin. Im
Herbst 1809 reiste er weiter nach Wien, dort hatte er Umgang mit
Dorothea und Friedrich Schlegel und lernte Beethoven kennen.
In Zusammenarbeit mit Uhland und Schwab erstellte er zwei
Sammelwerke, den »Poetischen Almanach für das Jahr
1812« (Herausgeber Kerner) und den »Deutschen
Dichterwald« (Herausgeber Kerner, Fouqué und
Uhland).Bei den württembergischen Verfassungskämpfen
(1817-1819) engagierte er sich kurzfristig mit einigen
Aufsätzen, zog sich aber später völlig aus dem politischen
Tagesgeschehen zurück.
Im August 1843 besucht er zusammen mit seiner Frau Ferdinand
Freiligrath in St. Goar.
Sein 1822 in Weinsberg erbautes Haus
wurde zu einem der geistigen Begegnungsstätte in Württemberg.
Ab 1851 erblindete er zunehmend und mußte seine ärztliche
Arbeit aufgeben.
Am 21.2.1862 stirbt Kerner in Weinsberg.